Stress gehört zum Leben, doch wenn er chronisch wird, kann er Körper und Geist stark belasten. Was kann man tun? Ob...
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Regeneration der Zellkraftwerke: Mikronährstoffe, die Großes bewegen
Unser Körper ist ein gebündeltes Kraftwerkpaket, im wahrsten Sinn des Wortes. Auch wenn es Tage gibt, an denen man sich nicht so fühlt. Hier gilt es hinzusehen und herauszufinden, wodurch der Mangel an Energie entstanden sein könnte.
Mithilfe ständig ablaufender Stoffwechselprozesse wird fortwährend neue Energie für unseren Körper bereitgestellt. Im Mittelpunkt dieser Energiegewinnung stehen die Mitochondrien - Zellorganellen, die auch in Pflanzen zu finden sind. Mitochondrien steigern unsere Leistungsfähigkeit und können auch dafür verantwortlich sein, wenn wir uns antriebslos fühlen. Sie sind die Hauptverantwortlichen in der Produktion von ATP (Adenosintriphosphat), einem Molekül, das in jeder Körperzelle Energie bereitstellt.
Die “Kraftwerke der Zellen” liefern also die notwendige Energie für alle unsere Stoffwechselprozesse, sie sind sozusagen unsere leistungsstarken “Fettverbrennungsmaschinen” im Mini-Format. Bemerkenswert ist außerdem, dass in jeder Zelle nicht nur ein Mitochondrium vorkommt - nein, es sind tausende, die sich konstant abbauen, wachsen und wieder vermehren. Besonders viele Mitochondrien werden in jenen Zellen gebildet, die viel Energie verbrauchen. Dazu zählen Nerven- oder Muskelzellen.
Mitochondrien gezielt stärken: Mental in Top-Form
Ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit intakter Mitochondrien sind die Nervenzellen unseres Gehirns. Solange die Zellen durch gesunde Mitochondrien ausreichend mit Energie versorgt werden, sind sie in der Lage, optimal zu arbeiten - wir bemerken das, wenn wir uns leicht und gut konzentrieren können und das Gedächtnis optimal funktioniert.
Aber nicht nur das Gehirn ist auf funktionstüchtige Mitochondrien angewiesen, auch viele andere Zellen und Organe unseres Körpers sind hiervon abhängig. Die Entgiftung in Leberzellen verlangsamt sich, Muskelzellen verlieren an Leistung und auch Hautzellen altern schneller, wenn die Mitochondrien geschädigt sind. Wir fühlen uns allgemein müde, ausgelaugt und schlapp.
Folgende Faktoren können sich negativ auf die Mitochondrien auswirken:
Chronische Entzündungen, Antibiotika, freie Radikale, Mikronährstoffmängel, Medikamente, chronische Darmerkrankungen, unzureichende Ausleitung von Umweltgiften (z. B. Schwermetalle) und chronischer Stress.
Kein Wunder also, dass einer Medizin, die sich mit der Funktion und physiologischen Wiederherstellung der Mitochondrien beschäftigt, immer mehr Aufmerksamkeit zuteil wird. Mitochondrienmedizin basiert auf der Biochemie, also dem Zusammenwirken biologischer und chemischer Prozesse in Lebewesen.
Mitochondrienmedizin: Ganzheitlicher Fokus auf das Zusammenwirken unterschiedlicher Lebensfaktoren
Ziel der Mitochondrienmedizin ist es, die Energieproduktion der Mitochondrien zu verbessern, um den Körper bei der Bekämpfung von Krankheiten zu unterstützen und vorzeitige Alterungsprozesse einzudämmen. Um das zu erreichen, setzt eine mögliche Therapie auf zahlreichen Ebenen der Gesundheit an:
Etwaige Ursachen für mitochondriale Funktionsstörungen werden identifiziert, die Regeneration der Zellkraftwerke gefördert, die Ernährung und der Lifestyle werden individuell angepasst und der Körper von Umweltschadstoffen entgiftet:
- individuell abgestimmte Ernährung, die die Funktion der Mitochondrien unterstützt
- Schlafqualität und Schlafhygiene
- Stressreduktion, Entspannung
- Bewegung und körperliche Aktivität
- Detox (Ausleitung von Umweltgiften aus dem Organismus)
- Vermeidung schädlicher Umwelteinflüsse
- passende Mikronährstoffversorgung zur Unterstützung der Mitochondrien
Regeneration der Zellkraftwerke
Mithilfe einer gezielten Blutuntersuchung kannst du feststellen lassen, ob deine Mitochondrien optimal funktionieren. Deine Zellkraftwerke werden vom Körper zwar ständig erneuert, allerdings wird Schaden, der bereits eingetreten ist, an die neu entstehenden Mitochondrien weitergegeben. Damit es gar nicht erst dazu kommt, tun wir gut daran, diesem Umstand bestmöglich vorzubeugen!
Zellen, die ihr Fett wegkriegen
An dieser Stelle kommt unter anderem L-Carnitin als Vitaminoid ins Spiel - ein lebenswichtiger, natürlicher Nährstoff, der vom Körper in der Leber und den Nieren gebildet und in der Muskulatur gespeichert wird.
L-Carnitin ist der große Mikronährstoff-Profi in Sachen Energiegewinnung aus Fettsäuren. Diese Bausteine der Fette können nur dann in die Mitochondrien gelangen, wenn sie an L-Carnitin gebunden sind. Dieser Umstand macht L-Carnitin zum unverzichtbaren Helfer für unseren Körper, wenn es darum geht, Energie aus Fett zu gewinnen.
Doch damit nicht genug: L-Carnitin spielt eine Rolle in der Entgiftung der Mitochondrien, indem es überschüssige mittel- und langkettige Fettsäuren abtransportiert. Das ist essenziell, denn bei einem L-Carnitin-Mangel können sich giftige Stoffwechselzwischenprodukte in den Zellen ansammeln und es kommt zu einer Störung des Energiestoffwechsels.
L-Carnitin in Lebensmitteln
Der Gehalt an L-Carnitin ist in fleischhaltigen Lebensmitteln deutlich höher als in pflanzlichen Produkten. Hervorzuheben sind hier Lamm-, Rind- und Kalbfleisch. Auch Milchprodukte enthalten L-Carnitin und stehen im Ranking noch über Brokkoli, Kartoffeln und Äpfeln.
Das sollte jedoch kein Anlass zur Sorge für Vegetarier sein. Solange deinem Körper in ausreichender Menge Eisen, Vitamin C, und Vitamin B6 zur Verfügung stehen (Vitamine und Spurenelemente, die an der körpereigenen Bildung von L-Carnitin aus den Aminosäuren Lysin und Methionin beteiligt sind), hat der Verzicht auf Fleisch keine negativen Auswirkungen. Schlussendlich kann mit der Einnahme ausgewählter Nahrungsergänzungsmittel ein etwaiger Mangel an L-Carnitin ebenfalls gezielt ausgeglichen werden.
Quellen und weiterführende Literatur:
https://www.heilkraftderalpen.org/
Khan NA, et al (2014). Effective treatment of mitochondrial myopathy by nicotinamide riboside, a vitamin B3. EMBO Mol Med. 6(6):721-31.
Evangeliou, A. & Vlassopoulos, D. (2003) Carnitine Metabolism and Deficit – When Supplementation is Necessary? Current Pharmaceutical Biotechnology. 211-219
Morris G, et al (2014). Mitochondrial dysfunctions in myalgic encephalomyelitis/chronic fatigue syndrome explained by activated immunoinflammatory, oxidative and nitrosative stress pathways. Metab Brain Dis. 29(1):19-36.
Müller, DM, et al (2002). Effects of Oral L-carnitine Supplementation on In Vivo Long-Chain Fatty Acid Oxidation in Healthy Adults. Metabolism. 51 (11). 1389-1391
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