Stress gehört zum Leben, doch wenn er chronisch wird, kann er Körper und Geist stark belasten. Was kann man tun? Ob...
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Die Sache mit dem Cholesterin
„Ihre Cholesterinwerte sind zu hoch“. Ein Satz, den schon viele Menschen, vor allem im fortgeschrittenen Alter gehört haben. Nun heißt es aktiv werden, fettreiche Ernährungsgewohnheiten ablegen und am besten Ei, Butter und Sahne vom Speiseplan streichen. Wir erklären, wieso Cholesterin trotzdem nicht als Übeltäter generalisiert werden kann, der per se die Gesundheit raubt, sondern sogar wichtige Aufgaben im Organismus erfüllt.
Der Körper produziert Cholesterin teilweise von selbst
Cholesterin ist ein Steroid aus der Gruppe der Sterine. Der menschliche Körper benötigt rund 150 Gramm Cholesterin, das sich zu 95 % innerhalb der Zellen und Zellmembranen befindet. Cholesterin wird zu 60 % vom Körper selbst hergestellt. 40 % hingegen werden über die Nahrung aufgenommen. Sogenannte Lipoproteine sind für den Transport zum richtigen Einsatzort über den Blutkreislauf zuständig.
Cholesterin ist an vielen lebenswichtigen Funktionen beteiligt
● essenzieller Baustoff der Zellmembrane
● stabilisiert und repariert geschädigte Zellmembrane
● schleust Signalstoffe in und aus den Zellen
● ist Co-Faktor der körpereigenen Biosynthese von Hormonen, der Gallensäure und der Bildung von Vitamin D
Cholesterin ist nicht per se schlecht
Cholesterin benötigt aufgrund des fettlöslichen Charakters Moleküle, um im Körper zirkulieren zu können. Lipoproteine werden in 3 Kategorien eingeteilt: VLDL-Cholesterin (Very Low Density Lipoprotein) und LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein) sind dafür verantwortlich, Cholesterin von der Leber zu den Körperzellen zu befördern. LDL hat den Ruf als das „böse“ Cholesterin. Es wird angenommen, dass erhöhte LDL-Werte das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme und Arteriosklerose durch verstopfte Arterienwände erhöhen.
Demgegenüber transportiert HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein) überschüssiges Cholesterin wieder zurück zur Leber und putzt sozusagen hinter seinem Rivalen her. In der Leber wird HDL-Cholesterin in Gallensäure umgewandelt und daher nicht in den Gefäßen abgelagert. Wie die generalisierende Geschichte der Theorie des „guten“ und des „bösen“ Cholesterins ausgeht, darüber ist sich die Wissenschaft nicht einig.
Eigentlich ist es auch nicht wichtig, denn das, was zählt, ist ein gesundes Herz-Kreislauf-System.
Cholesterinwerte variieren grundsätzlich je nach Alter, Geschlecht und unterschiedlicher Lebensweise. In der Regel steigt der Wert mit zunehmendem Alter. Im Zuge einer Blutuntersuchung (idealerweise im Zuge des jährlichen Gesundheit-Checks) lassen sich die einzelnen Cholesterinwerte erfassen.
Die 40 % Cholesterin aus der Nahrung haben wir selbst in der Hand
Fest steht: Eine von ungesunden Fetten dominierte Ernährungsweise wirkt sich negativ auf den Cholesterinspiegel aus. Auch auf das Herz-Kreislauf-System und das gesamte Wohlergehen. Statt komplett auf Fette zu verzichten, ersetze gesättigte durch ungesättigte Fettsäuren, die reich an Omega-3 sind.
Transfette in Fast Food, Backwaren und Industriezucker solltest du lieber meiden. Iss dich stattdessen satt an Obst und Gemüse mit Vitaminen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Besonders cholesterinfreundlich sind zinkreiche Nahrungsmittel wie Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte und andere Eiweißlieferanten. Greif also zu!
Oxidativer Stress kann sich negativ auf den Cholesterinspiegel auswirken. Vitamin E und Selen schützen die Zellen vor eben diesem. Achte auf deine Nährstoffversorgung und komm unbedingt in Bewegung. Ein regelmäßiges, leichtes Ausdauertraining - idealerweise 3- bis 4-mal pro Woche - wirkt günstig und nachhaltig auf die Verbrennung von Fett und somit auf den Cholesterinspiegel. Eine Win-win-Situation!
Quellen und weiterführende Literatur:
https://forumviasanitas.org/
https://www.heilkraftderalpen.org/
Adams, Alexandra K. et al „Antioxidant vitamins and the prevention of coronary heart disease.“ Americanfamily physician 60 (1999): 895-906
Diaz, Marco N., et al. „Antioxidants and atherosclerotic heart disease.“ New England Journal of Medicine 337.6 (1997): 408-416
Endo A, et al(1986). Monacolin M, a new inhibitor of cholesterol biosynthesis. J Antibiot.39(12):1670-3
Palozza P, et al (2011). Lycopene regulation of cholesterol synthesis and efflux in human macrophages. J Nutr Biochem. 22(10):971-8.
Prasad K (2011). Tocotrienols and cardiovascular health. Curr Pharm Des. 17(21):2147-54
Wallert M, et al (2014). Regulatory metabolites of vitamin E and their putative relevance for atherogenesis. Redox Biol. 2:495-503.
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